Der FC Schalke 04 hat am Samstag beim 1:0-Zittersieg gegen Eintracht Braunschweig ganz wichtige drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Das machte Auch Schalkes Niederländer Thomas Ouwejan froh. Anderes nicht.
"Die drei Punkte waren sehr wichtig. Die haben wir wirklich unbedingt gebraucht", sagte Ouwejan, der sich das Spiel 90 Minuten lang von der Ersatzbank aus angeschaut hatte, anschließend. "Es war kein einfaches Spiel, wirklich nicht. Aber Kenan Karaman hat das einfach geil gemacht. Er ist sehr wichtig für uns. Diesen Sieg haben wir gebraucht."
Nicht gebraucht hätte Ouwejan dagegen sein erneutes Dasein auf der Ersatzbank. Nachdem er vor zwei Wochen beim Heimspiel gegen den Hamburger SV (0:2) auf der linken Abwehrseite vor allem offensiv ein starkes Spiel mit zwei Aluminiumtreffern abgeliefert hatte, musste er vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (1:4) nach dem Ende von dessen Sperre wieder dem Engländer Derry John Murkin weichen.
Dazu hatte Ouwejan eine Nachfrage an Schalkes Trainer Karel Geraerts: "Ich habe mit ihm gesprochen. Er hat mir gesagt, dass ich es eigentlich gegen Hamburg ganz gut gemacht habe, dass ich auch ganz gut verteidigt habe und auch mit dem Ball gefährlich war. Er hat mir gesagt, dass es ganz schwer für ihn war, er sich aber nicht für mich entschieden hat", erklärte der Niederländer nach dem Spiel gegen Braunschweig.
Auch in diesem Spiel setzte Geraerts wieder auf Murkin. Dabei könnte Ouwejan in dem jetzigen 4-2-2-2-Spielsystem auch vor Murkin auf der linken Seite spielen. Aber auch hier scheint er für den Schalker Trainer höchstens die dritte Wahl zu sein. Denn als Geraerts nach der Schalker 1:0-Führung auf dieser Position wechselte, brachte er Tobias Mohr - und nicht Ouwejan.
"Das wäre für mich auch eine Option. Ich habe in der Jugend auch immer im Mittelfeld gespielt", meinte Ouwejan. "Ich will einfach spielen. Für mich ist es auch egal wo. Irgendwo auf der linken Seite, wäre für mich gut. Ich arbeite hart. Es war bitter für mich, dass ich nach Hamburg zweimal nicht gespielt habe. Das war nicht einfach, aber ich arbeite hart und ich hoffe, schnell wieder zu spielen und dann wieder meine Leistung zu bringen."
Etwas zu Lachen hatte er dennoch. Denn ein Fan schenkte ihm nach dem Spiel ein ein selbst gezeichnetes Porträt von Ouwejan und dessen Freundin. Auch, wenn er darauf mit seiner dicken Sonnenbrille eher aussah wie der Ex-Schalker Marco Höger, freute sich der Alkmaarer über das eingerahmte Bild. Als Dankeschön gab es ein gemeinsames Foto. Zudem zauberte Ouwejan sein Trikot aus der Tasche und schenkte es dem S04-Anhänger. Matchworn war es nicht.
Es könnte aber schon so etwas wie ein beidseitiges vorgezogenes Abschiedsgeschenk gewesen sein. Denn Ouwejans Vertrag läuft am Saisonende aus. Ob er sich schon Gedanken über den Sommer hinaus gemacht hat? "Ich will jetzt einfach spielen, den Klassenerhalt sichern und alles andere kommt später."